Freiburger Kammerchor mit Mössinger und Lähns

KRITIK IN KÜRZE

Von Michael van Gee  Badische Zeitung vom Mo, 17. Dezember 2018

Einer jahrelangen Tradition folgend, erklangen in der gut gefüllten Maria-Magdalena-Kirche in Freiburg-Rieselfeld weihnachtliche Weisen im Jazzgewand unter dem Motto „Swingen statt säuseln“. Der 30-köpfige Kammerchor unter der bewährt engagierten Leitung des Dirigenten Lukas Grimm bot ein abwechslungsreiches Programm, zu dem dieser selbst mit eigenen, chorisch anspruchsvollen Bearbeitungen von „I Saw Three Ships“ und des Adventschorals „Es kommt ein Schiff“ beitrug. Unterstützt wurde der vor allem auch in den rhythmisch teils komplexen Arrangements absolut

sicher agierende Kammerchor vom virtuosen Spiel des Pianisten Johannes Mössinger und des Kontrabassisten Thomas Lähns, der sowohl streichend als auch zupfend für das solide Fundament sorgte, über dem sich der

variable, fein abgestimmte Chorklang entfalten konnte. Vier Chorblöcke wechselten ab mit drei Jazz-Intermezzi des eingespielten Duos Mössinger / Lähns, das sieben miteinander verwobene Mössinger-Kompositionen präsentierte. Dabei gefiel neben dem souveränen Klavierspiel vor allem das blitzsaubere Spiel des Bassisten, der mit einem grandios gestrichenen Solo an Slam Stewart erinnerte. Der Kammerchor rundete das Programm mit einer einfühlsamen A-capella-Darbietung von „Shephard’s Carol“ des Komponisten Bob Chilcott sowie zwei Auszügen aus der kürzlich aufgeführten Bernstein-„Mass“ ab. Großer Applaus! Nach einer mitreißenden Zugabe von Joel Raneys „Come on Down to Bethlehem“ entließen der Chor und die Jazzmusiker die im Herzen gewärmte Zuhörerschar dann in die Kälte der Nacht.